"Heute war der schönste Tag in meinem ganzen Leben!", so äußerte sich eine Schülerin der Seepferdchenklasse auf dem Heimweg des Waldausflugs. Trotz strömenden Dauerregens hatten sich die Drittklässler mit ihren Lehrerinnen Frau Kehr-Kinzig und Frau Hundur auf den Weg ins Jugendwaldheim nach Niedermittlau gemacht. Das erste Abenteuer war die Zugfahrt mit der Regionalbahn. Nach einem kurzen Spaziergang war man dann schon im Krähenwald angekommen und konnte sich mit einem Picknick stärken.

Anschließend führte Walderlebnispädagogin Kerstin die Schüler in den Wald. Auf einer Lichtung wurden zunächst die Teile eines Baumes aufgezählt und als Theaterstück gespielt. Anschließend ging es in einer Partnerübung darum, einen unbekannten Baum mit allen Sinnen außer den Augen wahrzunehmen und später wieder zu erkennen. Diese Übung schärfte natürlich die anderen Sinne und kostete auf dem unebenen Waldboden auch Überwindung und Vertrauen in die Führung des Partners.

Durch die genauer Betrachtung des Waldes hatten die Kinder schon längst zahlreiche Ideen entwickelt, was sie gemeinsam aus den Stöcken, Stämmen und Blättern bauen wollten. So wurde die eigentliche Wasserleitung auf später verschoben und die Seepferdchen konnten sich zunächst in ihren eigenen Projekten verwirklichen. Dass der regen immer stärker wurde, fiel dabei höchstens den Lehrerinnen auf, denn alle Kinder waren beschäftigt und bauten eine Brücke, Feenhäuser und Tierhöhlen. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt und die Kinder kommunizierten selbstädnig über ihre Ideen, kooperierten ohne Streit und suchten gemeinsam nach Lösungen für Probleme, wenn z.B. ein Stock zu lang oder zu schwer war.

Einige Kinder verfolgten nach einer Weile interessiert, was Waldpädagogin Kerstin am Rande der Lichtung baute und begannen spontan damit, ihr Material zu bringen. Nach einer Weile erklärte die Pädagogin dann, dass sie eine Wasserleitung aus Rinde baue. Anschließend erklärte sie den Kindern, wie man aus 3 Stöcken Haltevorrichtungen und aus Rinde eine Wasserleitung ähnlich einer Kugelbahn bauen könnte.

Das absolute Highlight war für die Schüler aber das Experiment, wie man Seifenblasen durch eine Baumscheibe hindurch pusten kann. Da die Kinder dieses tolle Experiment unbedingt auch zu Hause zeigen wollten, überredeten sie den Besitzer Florian, dass er ihnen einige Scheiben schenkt! Vielen Dank dafür!!!

Den Abschluss bildete dann ein gemeinschaftliches Fallschirmspiel, bei dem die ganze Klasse gemeinsam versuchen musste, eine Kastanie in ein Ziel zu bringen.

Viel zu schnell war der Waldtag vorbei und die Klasse 3 machte sich wieder auf den Weg nach Gelnhausen, ehe man mit dem Bus zurück nach Roth fuhr. Und erst hier merkten die meisten, dass sie eigentlich pitschnass vom Regen waren...